Portrait

Als 1991 das Schlagzeug in Markus’ Leben trat, war dieser gerade mal 12 Jahre alt. In diesem Alter kommen Interessen in der Regel bloss, um bald wieder für etwas Neues zu verschwinden, aber nicht so in diesem Fall: Markus schrieb sich an der ACM Jazzschule in Zürich ein, um ein wenig Struktur ins freudige Draufhauen auf Kessel und Töpfe zu bringen und blieb dabei.

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Schon bald kam es zu ersten Gastauftritten in Bands, wobei die Zeit aber trotz Angeboten nicht reichte um eine eigene Band zu gründen oder ein fixes Engagement einzugehen; Markus wurde zum Solo-Percussionisten und Individualisten.

2003 kam es zum entscheidenden Wendepunkt in Markus’ musikalischer Laufbahn: Gegen Ende einer Party im Zürcher Kanzlei verabschiedete sich der für den Anlass gebuchte Percussionist in den Feierabend und Markus gab auf vielfachen Wunsch eine spontane Kostprobe seines Könnens und war sofort angetan von der Mischung aus DJing und Live-Percussion.

Markus hatte Blut geleckt: Er legte sich den Künstlernamen Sollemar zu und nach einigen Gigs mit Congas und Bongos setzte er sich an einer Party erstmals an ein E-Percussion Board(Elektronisches Mini-Schlagzeug), was vor ihm noch keiner getan hatte, und fand so seine Nische: Bis heute sind nur wenige seinem Beispiel gefolgt und haben DJing (House und Elektro) mit Live-Percussion in dieser Form zusammengebracht – wahrscheinlich auch deshalb, weil bei solchen Gigs der DJ den Takt vorgibt und dies dem Drummer sehr viel Können und Präzision abverlangt.

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Nebst Auftritten in Zürcher Clubs wie dem Kaufleuten, Club Q, Supermarket, Mascotte, Indochine, Säulenhalle, Labor Bar, X-Tra, usw., werden seine Dienste auch gerne von namhaften Labels wie Fresh & Stable, Pure Passion, Cool Monday Prodcutions oder Pacifico in Anspruch genommen.

Aber auch ausserhalb der Zürcher Stadtgrenzen (Bar Rouge und Atlantis in Basel, Pravda und The Loft in Luzern, etc.) und gar im benachbarten Ausland zauberte er mit seinen Drumsticks.

Auch wenn er es zum bekanntesten Party-Percussionisten Zürichs gebracht hat und wohl auch zum einzigen, der diese Kunstform in Vollendung beherrscht und zudem an diversen bedeutenden Studioprojekten beteiligt war, sieht Markus das Ganze nach wie vor als Hobby.

Da er in der komfortablen Lage ist, aus verschiedenen Event-Angeboten auszusuchen, konnte er sich die Leidenschaft fürs Trommeln bis heute bewahren.

Text: Alex Flach